Naturheilpraxis München
Unsere Schilddrüse
ein kleiner Riese
Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ. Sie liegt im Hals, kurz unter dem Kehlkopf vor der Luftröhre. In gesundem Zustand ist sie so klein, dass man sie von außen nicht erkennen kann. Sie lässt sich aber durch geübte Hände am Hals ertasten.
So klein sie ist, spielt sie doch eine überragende Rolle für unsere Gesundheit. Die von unserer Schilddrüse gebildeten Hormone steuern unzählige Stoffwechselprozesse und beeinflussen maßgeblich unser körperliches sowie psychisches Wohlbefinden.
Die Schilddrüsenhormone steuern, regulieren und beeinflussen:
-
Stoffwechsel, Energieverbrauch, Wärmehaushalt
-
Herz-Kreislauf
-
Darmtätigkeit, Verdauung
-
Fruchtbarkeit
-
Wachstum und Entwicklung (Fetus und Kind)
-
Stimmung, Psyche
Erkrankungen der Schilddrüse
Kropfbildung - Schilddrüsenknoten - Entzündungen - Krebs
Schilddrüsenerkrankungen sprießen wie Pilze aus dem Boden. Jeder dritte Erwachsene entwickelt im Laufe seines Lebens eine krankhaft veränderte Schilddrüse. Die meisten Störungen der Schilddrüse gehen mit einer Vergrößerung des Organs einher.
Eine Schilddrüsenvergrößerung, auch Struma oder Kropf genannt, kann zusammen mit einer Über- oder Minderproduktion von Schilddrüsenhormen und demzufolge dem Beschwerdebild einer Über- oder Unterfunktion auftreten.
Häufig befinden sich die Hormonwerte trotz Vergrößerung im Normbereich (euthyreote Stoffwechsellage).
Folgende Erkrankungen der Schilddrüse können mit einer Vergrößerung einhergehen:
-
Entzündungen und Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse , z.B. Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow
-
Schilddrüsenknoten (heiße und kalte Knoten)
-
Zysten
-
Schilddrüsenkrebs (sehr selten)
Welche Faktoren begünstigen eine Schilddrüsenvergrößerung?
-
Psychische Faktoren
-
Genetische Prädisposition (Konstitution)
-
Jodmangel
-
Darm- und Lebererkrankungen (z.B. Leaky gut)
-
Ernährung / Lebensstil und ein damit verbundener Mangel an Mikronährstoffen
-
Schwangerschaft
-
Medikamente, z.B. Lithium
-
Strahlenexposition
Die Schilddrüse
ein Spiegel der Seele
Nahm man früher noch an, der Auslöser für die Ausbildung eines Kropfes läge ausschließlich im Jodmangel, so rücken heutzutage emotionale Belastungen und Umweltgifte in den Vordergrund. Auf den Fotos unserer Groß- und Urgroßeltern können wir bei genauem Hinsehen (vor allem bei vielen weiblichen Familienmitgliedern) vergrößerte Strumen erkennen, umso mehr, wenn sie in Süddeutschland und dem Alpenraum mit seinen jodarmen Böden aufwuchsen und lebten.
Aber war die Jodunterversorgung der einzige Grund? Heute wissen wir, daß das Anschwellen der Schilddrüse häufig im Kontext von belastenden emotionalen Lebensphasen, unerfüllten Beziehungen und uninspirierter beruflicher Tätigkeit steht. Aber wie war das zu Urgroßmutters Zeiten? Wurden unsere Urgroßmütter gefragt, ob sie wirklich jedes Jahr ein Kind gebären wollten, ob sie ihr Potential als Heimchen am Herd ausschöpften oder gar in ihrer Ehe glücklich waren?
Die Zeiten haben sich geändert, dennoch beugen sich auch heute noch viele Menschen - bevorzugt Frauen - gesellschaftlichen Zwängen, verharren in einengenden Beziehungen und verausgaben sich körperlich und emotional, um ihr Umfeld zufrieden zu stellen. Und tatsächlich gibt es Lebensphasen - beispielsweise die Erkrankung eines Kindes oder eine existenzbedrohliche Schieflage - die ein Ausbrechen nicht zulassen, die durchgestanden werden müssen, obgleich sie enorm belasten.
Somit ist es nicht verwunderlich, wenn in Zeiten großer Herausforderungen die Schilddrüse wächst, in dem Versuch durch ihre Vergrößerung den Hormonbedarf sicherzustellen. Oder kalte Knoten bildet, um sich von dem was "einem den Hals zuschnürt" abzugrenzen. Oder heiße Knoten bildet, um "dank" der massenhaften Produktion von Hormonen das Gaspedal noch weiter durchdrücken und Leistung bringen zu können. Oder, in dem Gefühl sich einer auswegslosen Lage nicht entziehen zu können, entzündet und schrittweise ausbrennt wie bei der Hashimoto Thyreoiditis.
Umweltgifte
Endokrine Disruptoren
"Früher war alles besser." Diese Meinung teile ich nicht. Dennoch, in Anbetracht der Unmengen an Umweltgiften, die unsere Organismen heutzutage belasten, bin ich geneigt, ein Teilzugeständnis zu machen. Laut Greenpeace kommen jährlich etwa 1.000 neue synthetisch hergestellte Chemikalien auf den Markt. Von einigen wissen wir, daß sie hormonell wirksam sind. Sie befinden sich in Kosmetika und Körperpflegeprodukten, Kunststoffen (z.B. Bisphenol A), Ackerböden (Pestizide) und wir kommen täglich vielfach damit in Kontakt. Diese sogenannten "endokrinen Disruptoren" beeinflussen das hormonelle Gleichgewicht von Mensch (und Tier) mit weitreichenden Folgen: Fertilitätsstörungen, Diabetes und Übergewicht, Störungen der Gehirnentwicklung, Störungen der Schilddrüsenfunktion sowie Veränderungen des geschlechtstypischen Verhaltens bei Kindern.
Hashimoto Thyreoiditis
ein Organ in Dysbalance
Unter allen Schilddrüsenerkrankungen ist der Anstieg von Betroffenen mit Hashimoto-Thyreoiditis besonders auffällig. Bei dieser entzündlichen Autoimmunerkrankung der Schilddrüse greift ein fehlgeleitetes Immunsystem körpereigenes Schilddrüsengewebe an. Was sich anfangs häufig noch symptomarm präsentiert, führt die Betroffenen mit fortschreitender Zerstörung der Schilddrüse in eine manifeste Unterfunktion mit all ihren belastenden Beschwerden, sofern es nicht gelingt, den destruktiven Verlauf der Krankheit zu stoppen.
Mehr als 10% der deutschen Bevölkerung sollen inzwischen von der neuen Volkskrankheit betroffen sein. Damit würde diese Erkrankung den ersten Platz unter allen Autoimmunerkrankungen belegen.
Betroffen sind vorwiegend Frauen mit einem Anteil von 80-90%. Gefühlt jede dritte Frau in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ist an Hashimoto erkrankt.
Die genauen Ursachen für die Entstehung der Erkrankung sind nicht vollständig geklärt. Zu den Risikofaktoren gehören:
-
Genetische Veranlagung (Konstitution)
-
Jodmangel und Mangel an Spurenelementen
-
Bereits vorhandene Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1, rheumatoide Arthritis, M. Crohn
-
Umweltgifte
-
Psychische/Emotionale Faktoren wie Stress durch Mehrfachbelastungen (Mutter, Job, Haushalt), emotionale Zwickmühlen, seelische Konflikte, Zurückweisungen und Kränkungen, ein Gefühl des Unvermögens ein selbstbestimmtes Leben zu führen
Unterfunktion der Schilddrüse
mögliche Symptome
Gedächtnisstörung, Brain Fog, Gefühl der Unterzuckerung
Seitlicher Augenbrauenverlust
Müdigkeit, die sich durch Schlaf
nicht bessert
Gewichtszunahme, trotz Sport
und Kalorienreduktion
Träge Verdauung, Verstopfung,
verminderte Magensaftbildung
Trockene, teigige Haut
Verminderte Stressresistenz wegen
verzögertet Cortisolausschüttung
Karpaltunnelsyndrom
Muskel- und Gelenkschmerzen
Trockenes, brüchiges Haar
Vergrößerte Schilddrüse
Langsamer Herzschlag, Bluthochdruck (diastolischer Wert)
Kälteempfindlichkeit, Frösteln trotz
warmer Umgebung
Verminderte Libido, unerfüllter Kinderwunsch
Zyklusschwankungen, starke Menstruation
Reduzierte Körpertemperatur, Hitzewallungen und Nachtschweiße
Erhöhte Cholesterin-, LDL-, Triglyceridwerte
Überfunktion der Schilddrüse
mögliche Symptome
Unterzuckerung, Angst, Panikattacken
Schlaflosigkeit
Vergrößerte Schilddrüse
Innere Unruhe und Nervosität,
innerliches Beben
Gewichtsabnahme trotz hoher
Kalorienzufuhr, Heißhungerattacken
Beschleunigte Verdauung, Durchfälle
Warm-feuchte Haut
Zittern der Hände
An der Wurzel ausfallendes Haar
Hervortretende Augen (M. Basedow)
Räusperzwang
Herzklopfen, Herzrasen, Herzrythmusstörungen, Bluthochdruck (systolischer Wert)
Wärme-/Hitzeintoleranz
Verminderte Libido, Amenorrhoe
Osteoporose
Muskelschwäche, Kraftlosigkeit